Theaterbericht |

Der Feuervogel im Vergnügungspark

Leonie

Wie auch in der letzten Spielzeit mit Romeo und Julia hat Simone Sandroni in dieser ein Werk klassischer Ballettmusik mit modernem Tanz zusammengeführt. Die Musik Strawinskys, gespielt von den Bielefelder Philharmonikern kombiniert mit Elementen aus Hip-Hop, Stepptanz und vielem mehr birgt komische Elemente und lässt das bekannte Stück aber auch erneut einzigartig wirken. Dazu trägt auch die Kulisse bei, ein sich drehender Vergnügungspark mit Treppe und Rutschbahn und russischer Leuchtreklame.

Während in dem Ballett der Feuervogel eine weibliche Rolle ist, wird er in dieser Inszenierung hauptsächlich sehr genial von Tommaso Balbo verkörpert. Die Handlung des Stücks fällt aufgrund von Faszination für den Tanz schon fast hinten rüber. Nur in wenigen Momenten kommt man zum überlegen, warum der Feuervogel seinem Jäger hilft und was es mit dieser bösen Gestalt des Zauberers, getanzt von Noriko Nishidate, auf sich hat. Vor allem das Finale zwischen dem Feuervogel und dem Zauberer zieht in den Bann, es geht ja auch um nichts geringeres als die Befreiung ihrer Welt. Am Ende wird das Böse besiegt und doch schwingt da Wehmut mit, denn das Ende des Stücks bedeutet auch dass man, um mehr davon genießen zu können noch einmal hineingehen muss.
Diese Version des Feuervogels, inszeniert nicht als klassisches Ballett, sondern modernes Stück Tanztheater zieht Tanzfans und Laien gleichermaßen in seinen Bann und zeigt, dass der Fokus darauf, was jedes einzelne Ensemblemitglied mitbringt nicht Chaos sondern faszinierende Vielfalt hervorbringt.
Am Ende gab es tosenden Applaus. Die erste Inszenierung dieser Spielzeit mit vielen neuen Ensemblemitgliedern ist in jedem Fall sehr gelungen.


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Text: Leonie

Foto: Theater Bielefeld