Eine gefährdete Spezies

Überall hören wir es zurzeit, Corona gefährdet Existenzen. In den großen Populärmedien Deutschlands werden aber vor allem ... [weiterlesen]

 

die Klagen der Industrie und der Wirtschaftsverbände behandelt und auch die Politik setzt ihre Schwerpunkte auf Industrie und selbstständige Unternehmer. Aber was ist mit nichtgewinnbringenden Institutionen der Lokalkultur und freischaffenden Künstlern? Wo bleibt der Rettungsschirm für sie? Die Bundesregierung verspricht auf ihrer Website auch Hilfen für Künstler und Kreative. Lösungen wie das Kurzarbeitergeld, welches vor Entlassungen schützen soll, kann nur für sozialversicherungspflichtig Beschäftigte beantragt werden, im Kulturbereich sind viele aber freiberuflich unterwegs, sowohl auf, als auch hinter und vor den Bühnen. Natürlich gibt es auch dafür Lösungsvorschläge, diese sind aber offenbar häufig mit einer Menge Bürokratie verbunden, während gleichzeitig lautstark nach unbürokratischen Lösungen gerufen wird.

Warum ist das alles wichtig? Mal ganz abgesehen davon, dass es immer schlecht ist wenn Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren, ist die (lokale) Kulturszene in Deutschland Teil unserer Gesellschaft. Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, auch nicht vom Klopapier. Die vielfältigen Arten wie jeder von uns irgendwie mit dem Kulturbereich in Berührung kommt sind Teil unseres Lebensgefühls. Dies vergessen wir manchmal, weil der Kulturbereich, wenn es um Geld geht schnell mal hintenüberfällt. Sei es bei Rettungspaketen oder kommunalen Sparmaßnahmen.

 

Aber was können wir jetzt tun um unsere (lokalen) Kulturschaffenden zu unterstützen? Es gibt bereits Aufrufe, dass diejenigen die es sich leisten können, ihre bereits gekauften Tickets für Theatervorstellungen und ähnliche Veranstaltungen, welche ersatzlos ausfallen, behalten sollen, statt eine Rückerstattung zu verlangen. Viele Künstler verkaufen außerdem ihre eigenen Produkte, schaut doch einmal auf den Websites eurer lokalen Lieblingsband vorbei und kauft euch deren Album oder ein Bandshirt. Außerdem können wir uns politisch engagieren, es gibt eine Reihe von Petitionen wie zum Beispiel eine zu der Idee das bedingungslose Grundeinkommen für Freiberufler in dieser Zeit zu testen. Wenn genügend Menschen unterschreiben müsste sich das Finanzministerium zumindest mit der Frage auseinandersetzen: www.change.org/grundeinkommen. Nicht zuletzt können wir alle, die sonst im Publikum sitzen jetzt eine Spardose anlegen und wenn die Theater und andere Kulturstätten wieder öffnen, das ein oder andere Konzert oder Theaterstück mehr besuchen als sonst.